Fakultät für Maschinenbau und Sicherheitstechnik

Abgeschlossene Forschungsprojekte

Arbeits- und Gesundheitsschutz für Spontanhelfer: Das Forschungsprojekt WuKAS

Ansprechpartnerin: M.Sc. Marina Bier

Arbeits- und Gesundheitsschutz für Spontanhelfer: Forschungsprojekt WuKAS nimmt Arbeit auf

Ehrenamtliche Helferinnen und Helfer bei Hilfsorganisationen werden durch verschiedene Maßnahmen des Arbeitsschutzes vor Gefährdungen in Einsätzen geschützt. Bürgerinnen und Bürger, die sich eigenständig und spontan zur Mithilfe bereit erklären, haben bisher nur vereinzelt oder durch eigene Erfahrungen und finanzielle Kosten die Möglichkeit, sich vor möglichen Gefährdungen zu schützen. An diesem Punkt setzt das neue Forschungsprojekt „Wissens- und Kompetenzvermittlung im Arbeits- und Gesundheitsschutz bei Spontanhelfern" (WuKAS) an. Am Projekt beteiligt sind das Fachgebiet Sicherheitstechnik/Arbeitssicherheit der Bergischen Universität Wuppertal, der Malteser Hilfsdienst sowie Vertreter der Unfallversicherungsträger.

Ziel der Verbundpartner ist es, Handlungshilfen zu erstellen, die die operativen Führungskräfte bei der Sicherstellung des Arbeits- und Gesundheitsschutzes der Spontanhelfer unterstützen. Auf diese Weise soll den Hilfsorganisationen und anderen Behörden und Organisationen mit Sicherheitsaufgaben ein sicherer und ganzheitlicher Ansatz für die Einbindung von Spontanhelferinnen und -helfern zur Verfügung gestellt werden. Auch haftungsrechtliche Problemstellungen werden durch das Projekt adressiert. Es fügt sich damit in eine Reihe anderer Forschungsprojekte ein, welche sich dem Einsatz von Spontanhelfern aus verschiedenen Perspektiven nähern.

Koordiniert wird der Verbund durch den Malteser Hilfsdienst e. V, verantwortlich für das Projekt ist der Bereich Notfallvorsorge des Generalsekretariats in Köln. Akademischer Verbundpartner ist die Bergische Universität Wuppertal, vertreten durch das Fachgebiet Sicherheitstechnik/Arbeitssicherheit der Fakultät Maschinenbau und Sicherheitstechnik. Als assoziierte Partner begleiten das Verbundprojekt der Fachbereich Gesundheitsdienst und Wohlfahrtspflege sowie der Fachbereich Feuerwehren, Hilfeleistungen, Brandschutz der Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung (DGUV).

Weitere Informationen und die Projektergebnisse können der Projekt-Homepage www.wukas.de entnommen werden.

Die im Rahmen des Forschungsprojektes entwickelten Handlungshilfen können hier abgerufen werden.

Eine besondere Auszeichnung erhielt das Forschungsprojekt vom Bundesministerium des Innern, für Bau und Heimat (BMI): Beim Förderpreis „Helfende Hand“ erzielte WuKAS den 3. Platz in der Kategorie „innovative Konzepte“.

Projektlaufzeit: 02/2019 - 07/2021

Unterstützung für den Solar Decathlon Europe 21/22

Das Fachgebiet Arbeitsschutz/Sicherheitstechnik ist Teil des Solar Decathlon Europe 21/22. Es handelt sich um einen Wettbewerb mit dem Fokus auf nachhaltiges Bauen und Leben in der Stadt, er setzt sich dabei für eine nachhaltige Stadtentwicklung ein. Er steht unter dem Motto „Design - Build - Operate". Hochschulteams aus der ganzen Welt kommen zusammen, um Solarhäuser mit neutraler oder sogar positiver Energiebilanz zu planen, zu bauen und zu betreiben. Der SDE findet nächstes Jahr erstmals in Deutschland unter der Leitung der Bergischen Universität Wuppertal statt.

Lehrbuchanalyse - Eine kritische Untersuchung der arbeitsschutzbezogenen Lerninhalte in Lehrbüchern der metalltechnischen Berufe - Lernfelder 1-4

Frank, Carolin; Kahl, Anke; Erlebach, Ralf (Bergische Universität Wuppertal)

Nach der Statistik der Deutschen gesetzlichen Unfallversicherung (DGUV) der jährlichen Arbeitsunfälle (DGUV, 2017a) entfallen überdurchschnittlich viele Verletzte am Arbeitsplatz auf die Beschäftigtengruppe unter 25 Jahre (ca. 15 %). In der Metallbranche fällt dieser Anteil mit 20% noch höher aus (BGHM, 2017). Kritische Fehlhandlungen und Arbeitsweisen, die zu Arbeitsunfällen und auch zu arbeitsbedingten Erkrankungen führen können, sind oftmals mit bleibenden Personenschäden und ggf. auch mit lebenslangen Unfallrenten verbunden.

Eine Ursache für Arbeitsunfälle und arbeitsbedingte Erkrankungen sind i.d.R. unzureichende Wissensgrundlagen der Beschäftigten. Studien haben gezeigt, dass der wesentliche Prädiktor für die Sicherheits-Compliance einer Person (Griffin et al. 2000; Christian et al., 2009; Jiang et al., 2010) und die Reduzierung von Arbeitsunfällen das arbeitsschutzbezogene Wissen ist (Burke et al. 2006, Burke et al. 2011). Um im Rahmen der Arbeitsaufgaben Gefahrensituationen zu identifizieren und geeignete Maßnahmen zur sicheren und wirksamen Vermeidung oder Minimierung der Gefährdungen abzuleiten, muss vom Beschäftigten der grundlegende Zusammenhang zur Gefährdungsentstehung verstanden, abstrahiert und auf andere Gefährdungssituationen übertragen werden. Dabei zeichnen sich Gefährdungssituationen durch eine immer höhere Komplexität aus, der Abruf von bekannten Handlungsabläufen ist in den seltensten Fällen daher ausreichend. Stattdessen bedarf es einer soliden Wissensgrundlage und klarer Problemlöse-strategien, die adaptiv sowie gefährdungsbezogen angewendet werden können.

Ziel der beruflichen Ausbildung ist, dass Auszubildende neben fachbezogenen Kompetenzen auch arbeitsschutzbezogene Kompetenzen erwerben. Abgeleitet aus der Methodik des Arbeitsschutzes und den im Rahmen des Arbeitsschutzgesetzes formulierten Anforderungen an Beschäftigten bedeutet dies, dass Facharbeiter tätigkeitsübergreifende und tätigkeitsspezifische Kompetenzen in den Bereichen Entstehung von Gefährdungen, Wirkung von Gefährdungen, Beurteilung von Gefährdungen und Auswahl von Schutzmaßnahmen sowie allgemeine arbeitsschutzbezogene Kompetenzen sowie grundlegende Kenntnisse der relevanten Rechtsgrundlagen aufweisen sollten. Publikationen zum Thema Arbeitsschutz und beruflichen Bildung beschränken sich darauf, einerseits die Bedeutung des Arbeitsschutzes sowie die bisher unzureichende Implementation des Arbeitsschutzes im Rahmen der beruflichen Ausbildung zu betonen. Andererseits wird angemerkt, dass bisher kaum konzeptionelle Ansätze oder forschungsbasierte Erkenntnisse hierzu existieren (Krüger, 1983; Kaeding, 2011; Schmidt, 2012). Zusammenfassend wird von allen Autoren eine Unzufriedenheit hinsichtlich der arbeitsschutzbezogenen Kompetenzen der Auszubildenden vermutet. Empirische Erkenntnisse hierzu liegen jedoch nicht vor. Um einen ersten Einblick in die Vermittlung arbeitsschutzbezogener Kompetenzen im berufstheoretischen Unterricht zu erhalten, wird daher eine Lehrbuchanalyse durchgeführt. Lehrbücher sind der wesentliche Mittler zwischen intendierten und praktisch umgesetzten Curriculum und somit ein erster Indikator für die Implementation arbeitsschutzbezogener Inhalte in die berufliche Ausbildung. Auf Grundlage der Analyse der für die Ausbildung metalltechnischer Ausbildungsberufe in der gemeinsamen Grundqualifikation eingesetzten Lehrbücher soll in dem Projekt daher folgenden Fragestellungen nachgegangen werden:

  • Welche tätigkeitsübergreifenden und tätigkeitsspezifischen Kompetenzen werden mit den in den Lehrbüchern thematisierten arbeitsschutzbezogenen Inhalten adressiert?
  • Unterscheiden sich die adressierten Kompetenzbereiche für die unterschiedlichen metalltechnischen Tätigkeiten?
  • Mit diesen Forschungsfragen wird das übergreifende Ziel verfolgt, Hinweise abzuleiten, inwiefern die untersuchten Lehrbücher eine geeignete Grundlage für die Vermittlung arbeitsschutzbezogener Kompetenzen darstellen.

Projektlaufzeit: 3/2019-3/2020

Workflow zur Durchführung von Gefährdungsbeurteilungen in der Bundeswehr – Ein Beitrag zum Schutz der Beschäftigten

Prof. Dr.-Ing. Anke Kahl (Projektleiterin), M.Sc. Franziska Brücher

Die Pflichten und Aufgaben im betrieblichen Arbeitsschutz sind rechtlich verankert und für die beteiligten Adressaten vielfältig. Für ihre Erfüllung werden ein hohes Maß an Kommunikation zwischen den beteiligten Personen und Abteilungen sowie gezielte fachlich-methodische Informationen für die verantwortlichen Personen benötigt. Eine zentrale Aufgabe im Arbeitsschutz ist die Durchführung von Gefährdungsbeurteilungen mit dem Ziel, Sicherheit und Gesundheitsschutz der Beschäftigten bei der Arbeit durch technische, organisatorische sowie personenbezogene Schutzmaßnahmen zu sichern und zu verbessern. Um die damit verbundenen Pflichten und Aufgaben zu strukturieren, die Kommunikation zwischen den Adressaten, Informationsflüsse und Dokumentation effizient zu steuern, bietet sich die Verwendung eines Workflows an.

Ein Workflow ist ein methodisches Instrument, mit dem der User in die Lage versetzt werden soll, komplexe Prozesse strukturell und fachspezifisch abzubilden. Damit wird das Ziel verfolgt, die Umsetzung der betrieblichen Aufgaben in den verschiedenen Handlungsebenen effizient und transparent zu gewährleisten und mögliche Änderungen schnell und flexibel einzupflegen.

Ziel der Studie ist es, einen Workflow zur IT-gestützten Durchführung von Gefährdungsbeurteilungen in der Bundeswehr zu entwickeln, welcher der Spezifik und den Bedarfen der Bundeswehr als einen der größten Arbeitgeber Deutschlands gezielt fachlich und methodisch angepasst ist. Im Fokus steht dabei die effiziente Steuerung der relevanten, fachspezifischen Informationsflüsse aus beiden gefährdungsrelevanten Perspektiven (Arbeitssicherheit und Produktsicherheit), um Sicherheit und Gesundheitsschutz der Beschäftigten zu gewährleisten.

Drittmittelgeber: Bundesamt für Ausrüstung, Informationstechnik und Nutzung der Bundeswehr

Projektlaufzeit: 2015-2017

Umfrage zu Erfahrungen von Spontanhelfenden in der Flutkatastrophe 2021

Marina Bier, Christiane Stephan, Ramian Fathi, Frank Fiedrich und Alexander Fekete

Bergische Universität Wuppertal, Fachgebiet Sicherheitstechnik / Arbeitssicherheit
Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn, Geographisches Institut,
Bergische Universität Wuppertal, Lehrstuhl für Bevölkerungsschutz, Katastrophenhilfe und Objektsicherheit,
Technische Hochschule Köln, Institut für Rettungsingenieurwesen und Gefahrenabwehr

Während und nach der Flutkatastrophe im Juli 2021 waren zusätzlich zu Einsatzkräften des Katastrophenschutzes viele Helfende aktiv, die spontan, freiwillig und unentgeltlich bei der Schadensbewältigung und der Unterstützung von Betroffenen geholfen haben. Dabei haben sich neue Strukturen in und außerhalb bestehender Katastrophenschutz-Organisationen gebildet. Beispielsweise gab es Spontanhelfende

  • die selbstorganisiert und eigenständig in das Schadensgebiet gefahren sind oder

angeschlossen haben.

Im Rahmen einer Online-Umfrage soll untersucht werden, wie sich diese sogenannten Spontanhelfenden koordiniert und welche Motivationsfaktoren sie angetrieben haben. Darüber hinaus werden individuelle Erfahrungswerte und Einstellungen zum Zeitpunkt der Befragung erforscht. Die Auswertung der Daten hat das Ziel die Art, den Umfang und die Strukturen von Hilfsangeboten, die Einstellungen von Helfenden und erlebte Herausforderungen zu identifizieren und Verbesserungsmöglichkeiten auszuarbeiten, um für zukünftige Einsätze von Spontanhelfenden die Anschlussfähigkeit und die Schnittstellen zu bestehenden Katastrophenschutzstrukturen zu optimieren und den Einsatz von Spontanhelfenden sicherer und effizienter zu gestalten. Hierfür haben sich Forschende von drei Hochschulen zusammengeschlossen, um eine gemeinsame Befragung durchzuführen. Durch diese hochschulübergreifende Zusammenarbeit wird sichergestellt, interdisziplinäre Expertisen zu bündeln, um eine umfangreiche Untersuchung bestehender Herausforderungen durchzuführen.

An der bundesweiten Umfrage unter Spontanhelfenden der Flutkatastrophe 2021 haben im Zeitraum vom 28.10. - 12-12-2021 über 2500 Personen teilgenommen. Ein herzliches Dankeschön gilt an dieser Stelle Allen, die an dieser Umfrage teilgenommen und bei ihrer Verbreitung mitgewirkt haben! Erste Ergebnisse in Form von Vorabinformationen finden Sie hier.

Ansprechpartnerin: Marina Bier (mbier[at]uni-wuppertal.de )

Handlungshilfen für den Einsatz von Spontanhelfenden im Rahmen der SARS-CoV-2 Pandemie

Aufgrund der anhaltenden Pandemie wird das soziale Engagement der Bevölkerung durch Nachbarschaftshilfen etc. sichtbar. Damit bei der Hilfe niemand zu Schaden kommt oder sich selbst infiziert, hat das Fachgebiet Sicherheitstechnik/Arbeitssicherheit im Rahmen des BMBF-Projektes WuKAS (Wissens- und Kompetenzvermittlung im Arbeits- und Gesundheitsschutz bei Spontanhelfern) Handlungshilfen entwickelt.

Dabei soll die "Handlungshilfe für Organisationen für den Einsatz von Spontanhelfenden" zur Unterstützung von Behörden und Organisation dienen, die Spontanhelfende einsetzen möchten.

Die "Handlungshilfe für Spontanhelfende" dient zur Orientierung für einzelne Spontanhelfende im Einsatz vor Ort, um sich sicher zu verhalten und nicht selbst zu gefährden.
Das Infoblatt "Tipps für die seelische Gesundheit von Corona-Helfern" gibt nützliche Hinweise, wie die Spontanhelfenden in ihrem Alltag und vor allem beim Helfen psychische Belastungen bewältigen können.

Diese allgemeinen Hinweise werden durch die beiden tätigkeitsspezifischen Handlungshilfen "Einkaufshelfer" und "Hund ausführen" konkretisiert. Die Handlungshilfen für Spontanhelfende dürfen gerne mit dem Hashtag #sicherhelfen in den sozialen Medien geteilt werden.

Die Handlungshilfen sind Teil des laufenden Projektes und werden daher stetig aktualisiert.
Wir freuen uns deshalb über Rückmeldungen, auch gerne konstruktive Kritik, auf unserer Projekthomepage (Rückmeldung geben).

Download: "Handlungshilfen für Organisationen" - Stand: 21.04.2020

Download: "Handlungshilfen für Spontanhelfende" - Stand: 21.04.2020

Download: "Handlungshilfen für Einkaufshelfer" - Stand: 21.04.2020

Download: "Handlungshilfen - Hund ausführen" - Stand: 21.04.2020

Download: "Infoblatt - Tipps für die seelische Gesundheit von Corona-Helfern“ - Stand: 21.04.2020

Konzeption eines nonverbalen Unterweisungsmoduls für die Bayer HealthCare - Standort Wuppertal

Prof. Dr.-Ing. Anke Kahl (Projektleiterin), M.Sc. Lars Rübekeil, B.Sc. Anna Conrad

Ziel des Kooperationsprojektes ist die Entwicklung eines Konzeptes zur Optimierung des derzeitig genutzten Unterweisungsfilms. Dieser Film wird beim Betreten des Werksgeländes gezeigt, um grundlegende Sicherheitsinformationen zu vermitteln, und bildet die Grundlage für weitergehende, spezifische Unterweisungen. Die Ausgangssituation ist dabei gekennzeichnet durch eine große Anzahl an Fremdfirmenmitarbeitern, welche über keine oder nur geringe Deutschkenntnisse verfügen, was zu Verständnisschwierigkeiten bei der Aufnahme und Verarbeitung von sicherheitsrelevanten Information führen kann. Um in diesem Punkt eine Verbesserung zu erzielen wurden im Rahmen des Forschungsprojektes Anforderungen an einen optimierten Unterweisungsfilm definiert, der sprachunabhängig wichtige Sicherheitsinformationen vermittelt. Aufbauend auf diese Anforderungen erfolgte die Entwicklung von methodisch-inhaltlichen sowie gestaltungstechnischen Verbesserungsvorschlägen, welche im zukünftigen Unterweisungsfilm umgesetzt werden sollen.

Projektlaufzeit: 2014 - 2015

Förderung der dualen Ausbildung am College der Stadt Panjin (China)

Prof. Dr.-Ing. Anke Kahl

Die Stadt Panjin liegt in einer Chemieregion im Nordosten Chinas. Für einen langfristigen Erfolg des Standortes Panjin im nationalen und internationalen Wettbewerb ist die Verfügbarkeit theoretisch wie praktisch hochqualifizierter Fachkräfte ein wichtiger Schlüssel. Aus diesem Grund plant die Stadt, ein kooperatives Ausbildungsmodell in Zusammenarbeit mit Unternehmen der Region nach internationalen Standards aufzubauen.

Ziel des Projekts ist es, gemeinsam mit der GIZ (Deutsche Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit) eine duale Ausbildung nach deutschem Vorbild im chinesischen Geist zu entwickeln und zu erproben. Dabei liegt der Fokus auf den Fachrichtungen Chemietechnik und Altenpflege. Auch der Bereich der Mechatronik wird betrachtet, hier liegt jedoch bereits ein Curriculum vor. Zur Realisierung einer dualen Berufsausbildung in Panjin werden die folgenden Unterstützungsleistungen durch die GIZ erbracht:

Handlungsfeld 1: Bildungsanalyse und Entwicklung der Curricula
Handlungsfeld 2: Qualifikation von Lehrpersonal / Coaching
Handlungsfeld 3: Kooperation mit Unternehmen / Qualifikation der Ausbilder/-innen
Handlungsfeld 4: Entwicklung moderner Lehr- und Lernmaterialien
Handlungsfeld 5: Vorbereitung auf handlungsorientierte Prüfungen / Qualifikation der Prüfer/-innen

Drittmittelgeber: Deutsche Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) GmbH

Projektlaufzeit: seit 2017

Health & Safety goes abroad

Bereits seit einiger Zeit besteht ein enger fachlicher Austausch zwischen Forscher*innen aus Deutschland und aus Japan auf dem Gebiet der (verhaltensorientierten) Arbeitssicherheit. Seit circa zwei Jahren fanden regelmäßige Treffen via Videokonferenzen statt, um sich dem Thema „Verhaltensorientierte Arbeitssicherheit bei Feuerwehren“ anzunehmen. Da bei diesen Treffen schnell klar wurde, dass auch in anderen Bereichen eine fachliche Überschneidung vorliegt und diese auch für die Lehre und für die Studierenden der jeweiligen Universitäten und Hochschulen von Bedeutung sind, war der Wunsch groß, die japanischen Einrichtungen persönlich besser kennenzulernen. Dieser Wunsch konnte dank der großzügigen Einladung von Frau Prof. Dr. Hojo der Nagaoka University of Technology und der Unterstützung durch Internationalisierungsfonds der Bergischen Universität Wuppertal realisiert werden.

Zur Verstärkung und Anbahnung der internationalen Zusammenarbeit reisten daher die wissenschaftlichen Mitarbeiter*innen Marina Bier und Florian Hafner des Fachgebiets Sicherheitstechnik/Arbeitssicherheit der Bergischen Universität Wuppertal zusammen mit Prof. Dr. Christoph Bördlein der Hochschule für angewandte Wissenschaften Würzburg/Schweinfurt nach Japan. Die Bergischen Universität Wuppertal und die Nagaoka University setzen damit den nächsten Baustein für die geplante Kooperation in Studium, Forschung und Lehre.

Die Teilnehmer*innen aus Deutschland nahmen u.a. an der Conference of Mechanical Engineering (Konferenz der Maschinenbauingenieure) in Toyama teil und hielten Vorträge zum Thema „BBS used in various worksites - Introduction of international activities“ (Verhaltensbasierter Arbeitsschutz in verschiedenen Arbeitsstätten) bei der Japan Society of Mechanical Engineers (Japanische Gesellschaft der Maschinenbauingenieure) in Tokio. Im Rahmen dessen wurden Kontakte zu japanischen Forscher*innen auf dem Gebiet der Sicherheitsforschung geknüpft. Darüber hinaus konnten bei Exkursionen zu der Fire Fighters Academy (Feuerwehr-Akademie) und zu spezialisierten Feuerwachen der Metropolregion Tokio spannende neue Erkenntnisse über die Sicherheitskultur und die Ausbildung der japanischen Feuerwehr gewonnen werden.

Validierungsuntersuchung eines Berechnungsverfahrens zur Gefährdungsbeurteilung von Tätigkeiten mit Gefahrstoffen

Prof. Dr.-Ing. Anke Kahl (Projektleiterin), M.Sc. Florian Pillar, Tristan Gusek

Im Rahmen des - von der DGUV geförderten - Forschungsvorhabens „Validierungsuntersuchung eines Berechnungsverfahrens zur Gefährdungsbeurteilung von Tätigkeiten mit Gefahrstoffen“ wurden vergleichende Bewertungen von Mess- und Berechnungsergebnissen durchgeführt. Ziel war es, valide Aussagen zu Genauigkeit und potentiellen Einsatzmöglichkeiten eines neuen Berechnungsverfahrens herauszustellen.

Als zentrales Ergebnis des geförderten Forschungsvorhabens kann die Formulierung eines Anwendungsbereiches herausgestellt werden, in dem das neue Berechnungsverfahren zu unterschiedlichen Fragestellungen der stofflichen Ausbreitung Antwort gibt.

Drittmittelgeber: Deutsche Gesetzliche Unfallversicherung (DGUV)

Ergebnisse des DGUV-Forschungsprojektes FP-354: Download: PDF-Datei

Projektlaufzeit: 2013 - 2014

Ermittlung des Umsetzungstandes der Lastenhandhabung bei Bayer HealthCare – Standort Wuppertal

Prof. Dr.-Ing. Anke Kahl (Projektleiterin), M.Sc. Lars Rübekeil, B.Sc. Anna Conrad

Das Ziel des Kooperationsprojektes bestand darin, auf Basis eines bereits bestehenden Dokuments den derzeitigen Umsetzungstand der gesetzlichen Anforderungen der Lastenhandhabungsverordnung (LasthandhabV) zu ermitteln und ggf. darauf aufbauend entsprechende Gestaltungslösungen aufzuzeigen. Hierzu sind nach eingehender Literaturrecherche und der Auswahl einer geeigneten Analysemethode Arbeitsvorgänge und –prozesse unter dem Aspekt „Physische Belastung der Beschäftigten bei Handhabungstätigkeiten“ beurteilt worden. Auf Basis der Beurteilungsergebnissen erfolgte im Nachgang die Ausweisung von Gestaltungslösungen zur kontinuierlichen Optimierung der Arbeitsabläufe und zur Erhaltung der Gesundheit der Beschäftigten.

Projektlaufzeit: 2013 - 2014

Entwicklung einer Rutschhemmungsmatrix für die Auswahl von Bodenbelägen und Schuhen zur Reduzierung von Ausgleitunfällen

Prof. Dr.-Ing. Anke Kahl (Projektleiterin), Dipl.-Ing. Christoph Wetzel,
Dipl.-Ing. Ulrich Windhövel, M.Sc. Lars Rübekeil

Ziel dieses Projektes ist die Entwicklung einer Rutschhemmungsmatrix. Fußböden und Schuhe werden nach ihren rutschhemmenden Eigenschaften kategorisiert und in Klassen eingeteilt. Die Kombinationen der Bodenbeläge, Schuhe und gleitfördernden Stoffe werden entsprechend ihrem Unfallrisiko bewertet.

Die Anwendung der Rutschhemmungsmatrix bietet die Möglichkeit einer praxisorientierten Produktauswahl. Die Durchführung der Gefährdungsbeurteilung 'Ausgleiten beim Gehen auf Verkehrswegen und am Arbeitsplatz' soll durch ergänzende Vor-Ort-Messungen wesentlich vereinfacht werden.

Durch die Kombination von Rutschhemmungsmatrix und Analyse vor Ort entsteht ein einfach anzuwendendes Präventionsinstrument für einen breiten Kreis von Verantwortungsträgern:

- Architekten, Gebäudeeigner und -betreiber

- Arbeitgeber

- Arbeitschützer

- Hersteller von Bodenbelägen und Schuhen

Damit bietet die Rutschhemmungsmatrix insgesamt die Chance, Ausgleitunfälle systematisch zu reduzieren.

Drittmittelgeber: Deutsche Gesetzliche Unfallversicherung (DGUV)

Projektlaufzeit: 2009 - 2012

Rutschhemmung von geschliffenen Betonsteinwaren für Außenbereiche

Prof. Dr.-Ing. habil. Anke Kahl (Projektleiterin), Dipl.-Ing. Christoph Wetzel,
Dipl.-Ing. Ulrich Windhövel

Geschliffene Betonsteinwaren dürfen gemäß dem technischen Regelwerk der Unfallversicherungsträger mehrheitlich nicht in Außenbereichen verlegt werden. Die Fragestellung liegt darin, ob geschliffene Betonsteinwaren mit der Prüfmethode der Rutschhemmung (Schiefe Ebene nach DIN 51130) und hier insbesondere der Einsatz von Motorenöl als Gleitmittel falsch beurteilt werden, und ob sie unter den auftretenden Praxisbedingungen als ausreichend rutschhemmend einzustufen sind?
Im Rahmen der Untersuchung wurden diverse Betonwerksteinprodukte mit geschliffener Oberfläche sowie eine Vielzahl von Vergleichsbodenbelägen für Außenbereiche (Naturstein, Keramik, Holz, Metall und Kunststoff) unter Normbedingungen sowie unter den praxisnahen Prüfbedingungen Nässe, Laub, und Winterglätte geprüft und bewertet. Die Prüfergebnisse zeigen, dass die geschliffenen Betonsteine (Bewertungsgruppe R10) bei praxisnahen Prüfbedingungen mit Nässe zum Teil eine gleichwertige oder bessere Rutschhemmung ausweisen als andere Bodenbeläge für Außenbereiche, welche die Anforderungen der BGR 181 erfüllen. Dies gilt insbesondere mit kritischem Schuhwerk.
Geschliffenen Betonsteinen fehlt die Makrorauhheit. Treten erhöhte Anforderungen (z.B. Bahnsteig, Schulhöfe, Marktplätze, Rampen) durch andere gleitfördernde Stoffe oder eilige Fußgänger auf, sind geschliffene Betonsteinwaren nicht ausreichend rutschhemmend. Die gleitfördernden Stoffe Laub und Schnee sind insbesondere durch organisatorische Maßnahmen zu entfernen.

Drittmittelgeber:
1. Betonsteinverband Straßen, Landschaft, Garten e.V. (SLG)
2. Zentralverband des Deutschen Baugewerbes: Bundesfachgruppe Betonwerkstein, Fertigteile, Terrazzo und Natrustein (BFTN)

Veröffentlichungen:
Windhövel, U.; Wetzel, Ch.:
Rutschwiderstand geschliffener Betonflächen im Außenbereich - Untersuchungsergebnisse und Anwendungskonsequenzen (Slip resistance of polished concrete surfaces for outdoor use - Test results and consequences for application)
Zeitschrift: BFT international - Betonwerk + Fertigteiltechnik, Nr. 2 2009, S. 36-38.

Windhövel, U.; Wetzel, Ch.; Ulonska, D.:
Rutschhemmung von geschliffenen Betonwaren für Außenbereiche - Zusammenfassung über eine Untersuchung der Bergischen Universität Wuppertal
Hrsg.: Betonverband Straße, Landschaft, Garten e.V. (SLG), 2010.
Weitere Informationen und Online-Bestellung

Projektlaufzeit: 2008 - 2010

Rutschhemmung von Sicherheitsschuhen

Prof. Dr.-Ing. habil. Günter Lehder (Projektleiter), Dr.-Ing. Jens Sebald,
Dipl.-Ing. Ulrich Windhövel

Die Norm DIN EN 13287 zur Bestimmung der Rutschhemmung von Sicherheits-, Schutz- und Berufsschuhen ist im August 2004 veröffentlicht worden und hat die bisherige Norm DIN 4843 - Teil 100 abgelöst. Hierdurch ist eine wesentliche Änderung des Prüfverfahrens von der früheren "Begehung einer Schiefen Ebene" zu der maschinellen Messung des Gleitreibungskoeffizienten erfolgt. Durch die Änderung des Prüfverfahrens besteht eine erhöhte Nachfrage von Unternehmen, Arbeitnehmern und Sicherheitsfachkräften nach Beratung. Ziel des Projektes ist, die Auswirkungen der veränderten Kriterien zur Prüfung und Bewertung der Rutschhemmung von Schuhwerk zu ermitteln. Die Übertragbarkeit der Prüfergebnisse nach DIN EN 13287 auf kritische Praxisbedingungen verschiedener Arbeitsbereiche wird untersucht. Aus diesen Erkenntnissen sollen Empfehlungen für die Auswahl geeigneter Schuhe und für die Umsetzung des neuen Prüfverfahrens im berufsgenossenschaftlichen Regelwerk erarbeitet werden.

Ermittlung und Analyse von typischen Parametern (insbesondere Fußböden und Gleitmitteln), die in der Praxis zu Unfällen führen; Prüfungen der Rutschhemmung gemäß DIN 4843-T100 (Schiefe Ebene), DIN EN 13287 (maschineller Schuhtester) und mit Parametern aus der Praxis; Prüfung von Schuhwerk mit unterschiedlichen Sohlenmaterialien, Profilen und Qualitäten; Prüfung von Schuhwerk für verschiedene Einsatzbereiche; statistische Auswertung der Prüfergebnisse; Auswertung und Reduzierung der Messunsicherheit; Klassifizierung der rutschhemmenden Eigenschaften von Schuhwerk.

Drittmittelgeber:
Hauptverband der gewerblichen Berufsgenossenschaften (HVBG); Heute: DGUV

Veröffentlichungen:
Sebald, J.:
Systemorientierte Konzeption für die Prüfung und Bewertung der Rutschhemmung von Sicherheits-, Schutz- und Berufsschuhen.
Pro BUSINESS Verlag, 1. Auflage 2007.
ISBN: 978-3-939430-89-6

Projektlaufzeit: 2006 - 2007

Messunsicherheit bei Prüfungen nach E DIN 51131 - Ermittlung von Fehlerursachen, Kalibrierung und Ringversuch

Prof. Dr.-Ing. habil. Günter Lehder (Projektleiter), Dipl.-Ing. Ulrich Windhövel,
Dipl.-Ing. Jens Sebald

Der Normenentwurf DIN 51131 beschreibt die Parameter zur Prüfung der rutschhemmenden Eigenschaften von trockenen und nassen Bodenbelägen im Labor und vor Ort. Die Prüfung erfolgt in der Regel mit dem mobilen Gleitmessgerät GMG 100. Dieses im Jahre 1998 erstmals veröffentliche Prüfverfahren hat in den letzten Jahren eine breite Anwendung gefunden. Durch die Verabschiedung der DIN EN 13893 im Jahre 2003 ist dieses Verfahren (nur Trockenmessung) der europäische Standard zur Baumusterprüfung von elastischen, laminierten und textilen Bodenbelägen geworden. Das Prüfverfahren wird unter anderem von der Stiftung Warentest zur Bewertung von Laminat- und Parkettböden und von Technischen Aufsichtspersonen und Sachverständigen zur Bewertung von Fußböden vor Ort angewendet.

Die Notwendigkeit der Festlegung von Referenzböden zur Kalibrierung des Messgerätes sowie verschiedene Hinweise über erhöhte Messunsicherheiten führten zur Bildung der Projektgruppe DIN 51131 des DIN-Normenausschusses Materialprüfung NMP 882.

Im Rahmen der Untersuchung wurden Einflussfaktoren und Fehlerquellen bei Messungen nach der DIN 51131 ermittelt und Empfehlungen für die Handhabung des Messgerätes und der Prüfmittel erarbeitet. Es wurden vier für die Kalibrierung geeignete Refernzböden ermittelt. Bei einem mit sechs Prüflaboren durchgeführten Ringversuch betrug die Vergleichsstandardabweichung der Reibungskoeffizienten µ bei Nassmessungen zwischen 0,01 und 0,05 und bei Trockenmessungen zwischen 0,03 und 0,13.

Die Untersuchung zeigt, dass das Prüfverfahren der E DIN 51131 gut geeignet ist, die Rutschhemmung von nassen Fußböden zu ermitteln. Die Untersuchung zeigt des Weiteren, dass bei Messungen von trockenen Fußböden mit dem Gleitermaterial 'Leder' in Abhängigkeit von dem Reinigungszustand des Fußbodens zum Teil erhebliche Ergebnisabweichungen auftreten. Hier sind weitere Untersuchungen notwendig, um den aus Sicht der Gleitsicherheit kritischen Zustand von trockenen Fußböden zu ermitteln und hieraus praxisgerechte Prüfparameter abzuleiten.

Die Ergebnisse der Untersuchung führten zu einer Überarbeitung des Normenentwurfs DIN 51131. Eine Neufassung des Normenentwurfs wird voraussichtlich im 2. Quartal 2006 veröffentlicht.

Drittmittelgeber:
Fachausschuss 'Bauliche Einrichtungen' (FABE) der Berufsgenossenschaftlichen Zentrale für Sicherheit und Gesundheit (BGZ) des Hauptverbands der gewerblichen Berufsgenossenschaften

Projektlaufzeit: 2003 - 2006

Berücksichtigung von Sicherheit und Gesundheitsschutz bei der Montage von Gebäuden aus vorgefertigten Elementen

Prof. Dr.-Ing. habil. Günther Lehder (Projektleiter), Dipl.-Ing. Tobias Goertz,
Dipl.-Ing. Patrick Mross sowie Mitarbeiter der BAD GmbH, Bonn

Die vergleichsweise kurze Bauphase bei Gebäuden aus vorgefertigten Elementen im Vergleich zur traditionellen Bauweise hat deutliche Auswirkungen auf die Art der Arbeiten, die noch vor Ort auf der Baustelle ausgeführt werden. Durch den hohen Vorfertigungsgrad handelt es sich hierbei vorrangig um Transport- und Montagetätigkeiten. Deshalb gilt es abzuklären, ob durch die enorm kurze Einrichtungsphase von häufig nur einem Arbeitstag sich das Spektrum der Gefährdungen lediglich verschiebt oder stattdessen andere Gefährdungen vorhanden sind.

Mittels eines Erhebungsbogens sind zahlreiche Baustellen, bei denen vorgefertigte Elemente verschiedener Bauart zum Einsatz kommen, durch Interviewer begangen worden. Die Ergebnisse zeigen, dass im Gegensatz zur klassischen Bauweise und den dort vorhandenen Problemen keine neuen hinzukommen, sondern sich "nur" die Gewichte verschieben. Erwartungsgemäß kommt der Arbeitsablauforganisation aufgrund der kurzen Bauphase größere Bedeutung zu. Schwerpunkte der notwendigen Betrachtung sind

- die Baustellenvorbereitung,

- der Baustellenbetrieb und

- die Arbeitsplätze mit Absturzgefahr.

Die Auswertung der Daten und die Diskussion der ermittlten Probleme finden ihren Niederschlag in den Empfehlungen für den Bauherren und Handlungsanleitungen für die Unternehmen der Branche sowie Beschäftigten aus den Baustellen.

Drittmittelgeber: Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin (BAuA)

Veröffentlichungen:
Hamann, R.; Mattke, U.:
Berücksichtigung von Sicherheits- und Gesundheitsschutz bei der Montage von Gebäuden aus vorgefertigten Teilen.
Wirtschaftsverlag NW, Verlag für neue Wissenschaft GmbH, Bremerhaven, 2006.

Projektlaufzeit: 01/2003 - 06/2005

Konkretisierung grundlegender Sicherheits- und Gesundheitsanforderungen in den harmonisierten, europäischen Normen

Prof. Dr.-Ing. habil. Günter Lehder (Projektleiter), Tobias Goertz sowie Mitarbeiter der TU Dresden, Institut für Arbeitsingenieurwesen

Untersuchung zur Berücksichtigung der Grundsätze für die Integration der Sicherheit und der Ergonomie nach Anhang I der Maschinenrichtlinie

Ergonomie ist in der Produktnormung sehr umfangreich und detailliert vertreten. Daraus ergab sich die Notwendigkeit, eine Methode zu entwickeln, mit deren Hilfe die Einbeziehung ergonomischer Anforderungen in Sicherheitsnormen überprüft und verbessert werden kann.

Im Forschungsprojekt wurde gezeigt, dass mittels entwickelter Instrumentarien Fehl- und Schwachstellen zur Ergonomie innerhalb der Normen ermittelt und Ansatzpunkte für die bessere Einbeziehung ergonomischer Anforderungen aufgezeigt werden können.

Auf der Grundlage einer für das Forschungsprojekt geltenden Ergononmie-Definition wurde ein produktspezifisches, d.h. sepziell für Maschinen entwickeltes Klassifikationssystem ergonomischer Anforderungen entwickelt. Das Klassifikationssystem bildet den Kern der dreiteiligen Prüfmethode. Die Prüfmethode mit den entwickelten Instrumentarien wird auf Normen des Verzeichnisses M des Anhang I der EG-Maschinenrichtlinie angewendet. Für die Fehl- und Schwachstellen hinsichtlich ergonomischer Anforderungen an die Konstruktion von Maschinen wurden für einzelne TC Handlungsempfehlungen gegeben (sowohl für bestehende Normen als auch für die künftige Normenentwicklung).

Die speziell für Maschinen-Sicherheitsnormen erarbeitete Methode, die Handlungsempfehlungen und die Untersuchungsinstrumente wurden für andere Projektgruppen verallgemeinert.

Drittmittelgeber: Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin (BAuA)

Veröffentlichungen:
Goertz, T.; Höhn, K.; Krengel, M.; Lehder, G.; Schauder, M.:
Konkretisierung ergonomischer Anforderungen in Produktionsnormen.
Wirtschaftsverlag NW, Verlag für neue Wissenschaft GmbH, Bremerhaven, 2006.

Projektlaufzeit: 01/2003 - 01/2005

Umsetzung des Arbeitsstättenrechts in Klein- und Mittelbetrieben

Prof. Dr.-Ing. Günter Lehder (Projektleiter), Dr.-Ing. Anke Kahl-Mentschel sowie Mitarbeiter von Systemkonzept mbH, Köln

Arbeitsstätten sind auf der Grundlage der Arbeitsstättenverordnung (ArbStättV) unter Berücksichtigung der Arbeitsstättenrichtlinie (ASR) sowie weiterer Vorschriften und Regelungen des Arbeitsschutzes so zu gestalten und zu betreiben, dass die Sicherheit und Gesundheit der Beschäftigten gewährleistet ist. Zur damaligen Zeit bestand die Notwendigkeit, das Arbeitsstättenrecht zu überarbeiten. Gründe hierfür waren zum Beispiel die Anpassung des Arbeitsstättenrechts an das Arbeitsschutzgesetz, die nationale Umsetzung der EU-Arbeitsstätten-Richtlinie und der wissenschaftlich-technische Fortschritt. Parallel dazu war es erforderlich, den Stand der Umsetzung des derzeit bestehenden Arbeitsstättenrechts und damit im Zusammenhang stehende Erfahrungen und Probleme zu untersuchen. Von Bedeutung waren auch die Schnittstellen zu angrenzenden, bauordnungsrechtlichen Vorschriften und Regelungen.

Zusammengestellt wurden in diesem Projekt Umsetzungsdefizite, wie sie in einer Vielzahl von Jahresberichten der staatlichen Arbeitsschutzbehörden sowie Experteninterviews mit Fachkräften für Arbeitssicherheit, Vertretern der staatlichen Arbeitsschutzämtern und Unfallversicherungsträgern, aber auch weiteren Erfahrungsträgern thematisiert wurden. Interviews und direkte Betriebsbegehungen in Klein- und Mittelbetrieben (KMU) vervollständigen die Analyse der Defizite, insbesondere in KMU.

Als generelle Probleme wurden insbesondere festgestellt: Die Arbeitsstättenverordnung enthält Lücken zur komplexen Gestaltung sicherer und gesundheitsgerechter Arbeitsstätten, aber auch Regelungsinhalte, die zweckmäßiger im Kontext mit anderen Vorschriften eingeordnet sein sollten. Es existieren Doppelregelungen. Die Überschaubarkeit der Regelungsinhalte für Arbeitsstätten ist für die Praxis nicht gewährleistet. Es fehlen für eine Reihe von Schutzzielen des Arbeitsstättenrechts konkretisierende Hilfen für die Praxis. Nicht hinreichend ist die anzutreffende Sensibilisierung und auch Kompetenz zur Umsetzung des Arbeitsstättenrechts. Die größten Defizite liegen bereits in den Phasen der Planung bzw. Einrichtung von Arbeitsstätten.

Das Projekt enthält Vorschläge zur Neuordnung des Arbeitsstättenrechts und zur Entwicklung von Praxishilfen.

Drittmittelgeber: Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin (BAuA)

Veröffentlichung:
Dörr, R.; Kahl-Mentschel, A.; Lehder, G.; Lins, S.; Wienhold, L.:
Umsetzung des Arbeitsstättenrechts in Klein- und Mittelbetrieben.
Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin Dortmund / Berlin / Dresden, Eigenverlag 2004.
Eine Zusammenfassung des Projektberichts finden Sie unter entsprechendem Titel in der Rubrik Publikationen/Schriften.

Projektlaufzeit: 01/2002 - 07/2003

Vergleichende Untersuchungen der rutschhemmeden Eigenschaften von Fußböden mit unterschiedlichen Oberflächenbehandlungen

Prof. Dr.-Ing. habil. Günter Lehder (Projektleiter), Dr.-Ing. Ulrich Mattke,
Dipl.-Ing. Carsten Kleine, Dipl.-Ing. Ulrich Windhövel

Projektbeschreibung

Die Datenbasis über die rutschhemmenden Eigenschaften von so genannten Industrieböden war seinerzeit auf deutscher wie internationaler Ebene zu gering. Ziel des Projekts war es, insbesondere bei Bodensystemen mit Reaktionskunststoffen (Expoyd, PUR, MMA), erweiterte Kenntnisse über die sichere Begehbarkeit im gewerblichen Alltag zu erhalten.

Lauzeit: 01/2000 - 09/2002

Drittmittelgeber: Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin (BAuA)

Qualitätssicherungsmaßnahmen bei der Gestaltung technischer Arbeitsmittel

Prof. Dr.-Ing. habil. Günter Lehder (Projektleiter), Dr.-Ing. Katrin Höhn (TU Dresden),
Dipl.-Ing. Christof Barth (Systemkonzept mbH, Köln)

Projektbeschreibung

In Form einer "Arbeitswissenschaftlichen Erkenntnis" und einer "Quartbroschüre" der Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin wurden Maßnahmen zur Erreichung und Gewährleistung von Qualität sowie Organisation von Qualitätsmaßnahmen einschließlich Qualitätsmanagementsystemen genannt. Das Ziel des Projekts waren Hinweise für Hersteller, um sichere und gesundheitsgerechte, technische Arbeitsmittel auf den Markt zu bringen.

Lauzeit: 01/2000 - 12/2000

Drittmittelgeber: Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin (BAuA)

Recycling von Automobilkatalysatoren

Prof. Dr.-Ing. habil. Günter Lehder (Projektleiter), Dipl.-Ing. Anke Kahl-Mentschel,
Fa. Kabel-Recycling Drochow GmbH

Projektbeschreibung

Arbeitswissenschaftliche Begleitung der manuellen Demontage von Altkatalysatoren mit dem Schwerpunkt Faserstäube.

Laufzeit: 11/1996 - 02/1999

Drittmittelgeber: Landesamt für Arbeitsschutz, Brandenburg

Veröffentlichungen:
Simon, André:
Gesundheitsschäden durch Faserbelastungen bei Autokatalysatoren.
Bergische Universität Wuppertal, FB D - Sicherheitstechnik, FG Sicherheitstechnik / Arbeitssicherheit sowie TU Dresden, Institut für Wirtschaftsingenieurwesen, 1999

Steinbrück, Ronald:
Entwicklung einer Substitutionsstrategie von Keramikfasen in Automobilkatalysatoren.
Bergische Universität Wuppertal, FB D - Sicherheitstechnik, FG Sicherheitstechnik / Arbeitssicherheit sowie TU Dresden, Institut für Wirtschaftsingenieurwesen, 1997

Entwicklung von Modellen zur Einbeziehung von sicherheits-, gestaltungs- und belastungsrelevanten Elementen in Systeme und Prozesse der Arbeitsplanung

Prof. Dr.-Ing. habil. Günter Lehder, Dipl.-Ing. Anke Kahl (beide Universität Wuppertal & TU Dresden);
Prof. Peter Lorenz, Dipl.-Ing. Erhardt (beide TU Magedburg);
Prof. Dr.-Ing. habil. Bernd Hans Müller, Dipl.-Ing. Karl-Heinz Lang (beide ASER-Institut Wuppertal);
Dr. Lutz Wienhold, Dipl.-Ing. Werner Hamacher (beide Systemkonzept mbH, Köln)

Projektbeschreibung

Ziel des Projekts war es, Sicherheit und Gesundheitsschutz durch verstärkte Einbeziehung sicherheits-, gestaltungs- und belastungsrelevanter Elemente in Systeme und Prozesse der Arbeitsplanung zu verbessern. Daraus abgeleitet wurden Unterstützungsinstrumente zur präventiven Berücksichtigung von Arbeitsschutzaspekten in der Arbeitsplanung und -steuerung entwickelt. So wurde ein spezifischer Beitrag zur Integration von Sicherheit und Gesundheitsschutz in allen betrieblichen Aufgabenfeldern geleistet.

Laufzeit: 09/1994 - 08/1998

Drittmittelgeber: Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF)

Modellhafte Lösung zur Gestaltung des betrieblichen Arbeitsschutzsystems für den betrieblichen Arbeitsprozess der Gruppenarbeit mit dem Schwerpunkt der Integration Behinderter

Prof. Dr.-Ing. habil. Günter Lehder (Berg. Universität Wuppertal & TU Dresden);
Prof. Dr. Peter Richter, Dr.-Ing. Katrin Höhn, Dipl.-Psych. Stoll (alle TU Dresden);
Dr. Lutz Wienhold (Systemkonzept mbH, Köln)

Projektbeschreibung

Ziel des Projekts war die verstärkte Integration Behinderter in das Berufsleben. Hierfür wurden gemeinsam mit Betrieben Leitfäden zur Integration Behinderter in Form der Gruppenarbeit auf Grundlage von Anforderungs- und Fähigkeitsprofilen erarbeitet.

Lauzeit: 06/1995 - 05/1998

Drittmittelgeber: Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF)

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